... Und es war schön!

Wir sind wieder zu Hause und es tut mir tatsächlich etwas leid, dass ich auf unserer Tour den Blog so sträflich vernachlässigt habe. Es ist ja zum Glück nicht so, als hätten wir nichts erlebt. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich abends aber einfach lieber zum Buch (Stephen King – Der Anschlag. Sehr zu empfehlen!) als zum Tablet gegriffen habe.

Nun wird es jedoch aller höchste Zeit vom zweiten Teil unserer Schwedenreise zu berichten.

 

Sandhammeren war schon fast unser östlichster Punkt, nur noch ein paar Kilometer weiter in Richtung Simrishamn hat es uns verschlagen. Dort verbrachten wir eine Nacht auf dem Gelände des örtlichen Golfplatzes vor einer alten Apfelbaumwiese. Das Highlight des Abstechers ist jedoch der Sandstrand in der Nähe. Der Sand ist super fein, direkt dahinter erhebt sich ein Wäldchen mit schmucker kleiner Kapelle. Und wer abends kommt, hat die Möglichkeit am Grillplatz vor einem Lagerfeuer zu sitzen und den Sonnenuntergang zu genießen.

Wo wir gerade bei Sonnenuntergang sind: es hat mich ziemlich überrascht wie spät die Sonne untergeht und wie hell es dann immer noch ist. Da haben sich die Isomatten für unser Fahrerhaus doppelt bezahlt gemacht.

Bis in die Nacht sind wir jedoch dieses Mal nicht geblieben, statt dessen nutzten wir Jonnes Mittagsschlaf um zurück an die Westküste zu gelangen um uns dort mit Björn und Mark aus Österreich zu treffen. Dank der Standort-Funktion von Whatsapp mussten wir auch gar nicht lange suchen um die beiden am Strand Skummeslövstrand bei Bastadt zu finden.

Zwar ist es erlaubt mit dem Auto direkt auf den Strand zu fahren, Campen ist aber ausdrücklich (sogar mehrsprachig) untersagt.

Deswegen schlugen wir alle zusammen unser Nachtlager weiter nördlich auf einem 24h-Parkplatz direkt am Meer auf. Eine verhängnisvolle Entscheidung wie sich noch herausstellen sollte.

Der Platz war alles in allem ziemlich nett: Es gab auch hier einen Grillplatz mit Feuerstelle direkt am Strand, das Rauschen der Autobahn im Hintergrund hätte allerdings nicht unbedingt sein müssen. Weitaus gravierender wog hier nun allerdings ein weiterer Nachteil: Björn und Mark bekamen nachts unbemerkt Besuch – während sie im Auto schliefen! Die Fahrertür wurde äußerst professionell aufgebrochen und ihre Rucksäcke gestohlen. Glück im Unglück: Die Rucksäcke konnten wir nur ein paar Meter weiter finden und außer ein paar Euro fehlte fast nichts. Da hatten die zwei ihre Kreditkarten blöderweise schon sperren lassen. Um das noch mal explizit zu betonen: Außer uns standen am Platz noch zwei schwedische Camper und weiter unten am Meer hat eine Jugendgruppe übernachtet. Wir haben also weder auf einer Raststätte noch mutterseelen allein irgendwo illegal gestanden. Es ist einfach echt blöd gelaufen.

Immerhin waren die Cops wirklich nett und bemüht, haben sich sehr viel Zeit gelassen und Jonne durfte sogar das Polizeiauto von innen besichtigen. Letztes Jahr der Abschlepper und dieses Jahr ein Polizeiauto – es ist ja nicht so, dass wir unserem Sohn nichts bieten würden während des Urlaubs.

Nachdem der Schrecken und das Frühstück einigermaßen verdaut waren, ging es weiter gen Norden mal wieder auf einen Campingplatz. Zwei Tage genossen wir den Luxus von fließend warmen Wasser, Supermarkt und dem Meer, das nur 15 Meter Luftlinie entfernt den ganzen Tag auf uns wartete. Jonne verliebte sich in den Spielplatz und seine 6 jährige Spielkameradin und war von dort eigentlich gar nicht wieder wegzubekommen. Zumindest nicht freiwillig.

Nächster Halt unserer immer noch 2teiligen Flotte: Marstrand! Eine kleine Insel nördlich von Göteborg. Hier sollten sich dann auch unsere Wege vorerst trennen. Mark und Björn zogen den Campingplatz vor, Team Lübeck entschied sich für den Stellplatz mit Schereninseln vor der Windschutzscheibe. Abends haben wir noch zusammen lecker Burger gegrillt, danach fuhr jeder wieder seinen eigenen Weg.

Annikas Geburtstag wurde mit einer kleineren bis mittleren Wanderung auf Marstrand verbracht. Eine wirklich wunderschöne Insel die sich zu besuchen lohnt.

Unseren nördlichsten Punkt erreichten wir am nächsten Tag, wieder auf einem Campingplatz. Der Platz liegt idyllisch zwischen Marina und Meer und außer Jonne war noch eine ganze Bande Kinder dort unterwegs. Wieder weigerte sich Jonne die Spielplatz freiwillig zu verlassen.

Zwei Übernachtungen später war allen klar, dass es Zeit für den Rückweg wird.

Lange überlegten wir welche Route wir nehmen sollten, entschieden uns dann irgendwann aber für den klassischen Weg mit den Fähren über Helsingborg und Fehmarn. Als letztes Highlight in Schweden planten wir einen Besuch des Kullabergs. Dazu übernachteten wir zunächst auf dem weitläufigen und wunderschön angelegtem Gelände einer Baumschule um dann am nächsten Tag den Kullaberg in Angriff zu nehmen. Wer Nils Holgerson kennt, kennt auch den Kullaberg und für uns sollte es die längste und anstrengendste Wanderung der Reise werden. Für unseren Rundweg brauchten wir inkl. Pause weit über vier Stunden mit Jonne die meiste Zeit über in seiner Deuter-Kraxe auf meinem Rücken. Es hat sich jede Sekunde gelohnt! Die Ecke dort ist ganz anders als das, was wir bis dahin in Schweden gesehen haben und erinnert schon fast an die Küste der Bretagne. Leider hat es zwischendurch kurz ein paar Tropfen geregnet – aber dadurch hat es sich wenigstens das Mitschleppen unserer Regenjacken gelohnt.

Abends konnten wir die Reunion feiern: Mark und Björn waren auch wieder auf dem Weg nach Deutschland und wir haben die Nacht gemeinsam mit Monopoly und den Siedlern verbracht.

Nach dem Frühstück der Abschied von Schweden: Dänemark lockte. Zumindest uns. Björn und Mark fuhren direkt nach Fehmarn weiter, wir legten zunächst eine längere Badepause ein und standen die Nacht über an der Marina des beschaulichen Dörfchens  Haarboelle. Es war einer der schönsten Plätze unserer Reise! Zum Platz gehört ein kleiner, sehr liebevoll geführter „Kiosk“ mit richtig leckerem Essen und super sympathischen Betreibern. Wer in der Nähe ist, sollte hier auf jeden Fall mal stoppen und die Ruhe und Ursprünglichkeit genießen.

Am nächsten Morgen war schon Samstag – Zeit um nach Deutschland überzusetzen. Und nach einer viel zu unkomplizierten Woche ohne größere Vorkommnisse endlich mal wieder eine Überraschung: Die nette Damen beim Einchecken zur Fähre brauchte schon auffällig lange und tippte erstaunlich viel auf ihrem Computer rum um uns dann einigermaßen erstaunt mitzuteilen:

„You have booked the wrong way“

-          “I have what??????????”

“You have booked from Puttgarden to Rödby. Not from Rödby to Puttgarden.”

-Kurzes, überraschtes Schweigen mit anschließendem, selbstsicherem „Äääähhhh…..“

„No problem, I can change it“.

-          “Puuuhhhh”.

 

Glück gehabt. So eine Fähre zu buchen ist ja auch nicht einfach….

 

Und das war es dann auch schon.

Zusammengefasst hatten wir eine tolle Reise mit wunderschönen Highlights, wenig bösen Überraschungen, fast durchgängig phantastischen Wetter und sogar einem kleinen Familientreffen.

 

Besonders freut uns natürlich, dass Jonne und Josh wieder so toll mitgemacht haben und offensichtlich einen diebischen Spass hatten. Selbst die zwei Tage Regenwetter am Beginn im Auto ließen sich gut aushalten ohne dass eine/r einen Koller oder Platzangst bekommen hat!

 

Ich freue mich jedenfalls schon auf nächstes Jahr, und ihr hoffentlich auch!

 

Sollten wir (wie geplant) zwischendurch ein Wochenende unterwegs sein, werde ich hier bestimmt berichten.

 

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