In die Berge und zurück

Die Flucht vor den immer unerträglicher werdenden Temperaturen und die Aussicht auf eine weitere tolle Pamoramastrasse hat uns temporär in die Berge um Ghisoni getrieben. Und heute auch schon wieder zurück ans Meer.

Beim Einkaufen hatten wir eine deutsche Frau getroffen die seit mehreren Jahrzehnten auf Korsika lebt, die uns einmal mehr bestätigte was wir zwischendurch schon öfter aufschnappten: dieser Frühling/Frühsommer ist so heiß wie seit Jahren nicht mehr. Aber um ehrlich zu sein bleibt das Thermometer aktuell noch knapp über der 30 Grad Marke stehen. Für den Hochsommer ist da also noch etwas Luft nach oben. Wir werden dann schon ganz weit weg sein und wahrscheinlich über den verregneten Sommer in Norddeutschland jammern.

Nach einer wirklich wunderschönen Panoramfahrt in Ghisoni angekommen haben wir (mal wieder) mit dem Plan in den Gumpen zu baden an einem Gebirgsbach halt gemacht. Auf dem ersten Blick sah er auch recht verlockend aus. Sehr viel Schatten und einige kleine Wasserfälle. Aber auch Schatten hat seinen Preis. In diesem Fall kam er von vielen hohen Nadelbäumen deren Nadeln und Äste sich zu hauf im Flussbett sammelten. Alles in allem nicht sehr einladend und außer Josh verzichteten wir auf ein Bad und sind statt dessen gleich zu dem schnuckeligen Campingplatz mitten im Wald weitergefahren auf dem wir die Nacht verbracht haben. Die Betreiber scheinen sehr zu sein, aufgrund mangelnder Fremdsprachenkenntnisse auf beiden Seiten kann ich das aber nicht zu 100% sagen. Josh hingegen fühlte sich eher nicht so willkommen da die Hündin unserer Gastgeber ihm sehr schnell klar gemacht hat, dass er maximal geduldet ist. Auch die Kühe, die mitten auf dem Wanderweg, der am Platz vorbei führt, lagen, zeigten sich nur mäßig angetan von Jonnes Gebrüll und haben Annika ziemlich deutlich gemacht, dass sie doch bitte später noch mal schauen solle wo der Weg lang führt.

Letztendlich war der entscheidend Grund wieder ans Meer zu fahren aber der, dass dies unser vorletzter Abend auf Korsika sein wird und wir uns langsam wieder Richtung Bastia orientieren wollen. Das Gute ist ja, dass mit dem Richtungswechsel gen Deutschland noch nicht die Elternzeit endet sondern erstmal nur ein weiterer Teil unserer Reise beginnt. Auf dem Weg wieder aus den Bergen heraus haben wir dann heute doch noch einen netten Fluss zum Baden gefunden. Der von uns anvisierte Liegeplatz erwies sich blöderweise als schwerer zu erreichen als ursprünglich gedacht und nachdem wir endlich auf dem anderen Ufer waren, waren wir schon nicht mehr so ganz trocken.

Bis wir morgen unsere Fahrt weiter in den Norden fortsetzen bleiben wir hier die Nacht auf einem Campingplatz in der Gemeinde Cervione ziemlich direkt am Meer unter alten Olivenbäumen. Dafür, dass es bei unserer  Ankunft am Nachmittag noch schwer auszuhalten war, ist es erfreulicher Weise ziemlich abgekühlt.



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