Achtung wilde Tiere

Den Schlüsselschock vom Vortag einigermaßen gut verdaut machten wir uns für unsere Verhältnisse einigermaßen zeitig um kurz nach zehn auf den Weg Richtung Porto an der Westküste. Luftlinie sind das nur etwas mehr als 35 Kilometer, mit all den Kurven und Kehren mehr als das dreifache die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 50 km/h einiges an Zeit brauchen. Belohnt wurden wir aber auch mit einer der schönsten Strecken Korsikas. Extrem Abwechslungsreich sind nicht nur die Gesteinsformationen die teilweise in schönstem rot hoch in den Himmel ragen, sondern auch die Tierwelt, die man AUF der Straße zu Gesicht bekommt: mehrere Rotten halbwilder Schweine inkl. ihrer Ferkel, einige Ziegen, eine Kuh und ein Hund. Nicht zu vergessen die häufig vorkommende Spezies des gemeinen Fahrradfahrers, die ein Rennen auf der nur teilweise gesperrten Straße durchgeführt haben. 

Um es ganz deutlich zu sagen: wer nach Korsika kommt und einen halben Tag Zeit hat, sollte diese Strecke unbedingt fahren (die Tiere mal außer acht gelassen). Die Natur und die Form und Farbe der Gebirge sind so abwechslungsreich und spektakulär, dass keiner enttäuscht sein sollte. 


Die nächsten Tage werden wir erstmal auf einem mal wieder nicht gerade günstigen Campingplatz verbringen. Der Strand hier besteht aus feinem Sand, hat sogar ein paar Wellen und auch diverse Wanderrouten sind schnell zu erreichen. Nur die Tatsache, dass der nächste Ort 12 km enge Küstenstraße entfernt ist, lässt uns zweimal überlegen ob wir wirklich noch einkaufen müssen.

Mir ist aufgefallen, dass ich schon lange nichts mehr über Jonne geschrieben habe. Der Lütte übt fleißig das Stehen und findet so langsam auch Gefallen am Sitzen. Außerdem besteht er inzwischen darauf selbst etwas Obst oder Gemüse zum Lutschen zu bekommen wenn wir essen. Soweit so gut, nur die Sache mit dem Schlafen betrachtet er abends eher als optional. Dazu kommt, dass er sich gerade einen für uns etwas unpraktischen Tagesrhythmus angewöhnt hat und gerne noch mal von ca. 17:00 bis 18:00 schläft. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Nachtschlaf etwas länger auf sich warten lässt, verhindert dafür aber sehr effektiv gemütliche Lesestunden abends vorm Bus. Aber es sind ja alles nur Phasen....


Schnitt, zwei Tage später:


Gestern stand ganz im Zeichen von Haushalt und Erholung. Außer ein bisschen Wäsche waschen und einem kurzen Strandspaziergang ist nicht wirklich viel passiert. Das einzig Erwähnenswerte wäre vielleicht noch das Eis am Meer. Auch wenn ich mich noch so anstrenge, ich kann mich nicht erinnern jemals so viel Geld für ein Eis bezahlt haben. 2 Kugeln für 5,50€ sind echt kein Schnäppchen.

Heute waren wir dafür wieder aktiver. Für Bargeld und Einkauf sind wir in den Nachbarort südlich gefahren und haben die Gelegenheit gleich genutzt. Wir hatten eine kleine Bucht zum Baden und Planschen ganz für uns allein. Anschließend kamen dann unsere Wanderschuhe für einen Ausflug wieder zum Einsatz (der Autoschlüssel ist inzwischen mit einem Karabinerhaken versehen). Reiseführer und Informationstafel vor Ort waren sich blöderweise über die Länge nicht einig. Der Reiseführer schrieb von 2.5 Stunden, die Tafel nur von einer. Zum Glück hatten wir uns auf die längere Zeit eingestellt.... Aber jeder Minute hat sich gelohnt. Die Tour führte als Rundweg über eine Landzunge  zu einem der wenigen Genueser Türme auf Korsika die wieder betreten werden können. Der Ausblick war wirklich schön, nur das Wetter hat nicht ganz mitgespielt. Es war etwas diesig und die typische rote Farbe der Felsen hier war ziemlich verblasst.


Wie es weiter geht wird morgen beim Frühstück entschieden....

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