Entspannung für alle

Während ich das hier schreibe, liegt Jonne seelig schlummernd in meinem Arm und träumt bestimmt von seinem aufregenden Tag am Meer. Und zwar ohne großen Einschlafkampf, schon den zweiten Tag hintereinander und das auch noch vor acht. Ach wenn das doch zu Hause nur auch so wäre. Aber es ist ja nicht weiter verwunderlich: wenn wir entspannt sind, kann auch Jonne entspannen. Und dann wieder umgekehrt. Quasi eine positive Spirale die sich natürlich auch auf Josh überträgt. Selten habe ich ihn so freundlich zu kleinen Hunden erlebt. 

Es ist nicht so, dass wir schlagartig mit unserer Ankunft auf Korsika so runter gekommen sind. Aber mit dem  Anlegen der Fähre sind mehrere Faktoren zusammen kommen: 

Hier wollten wir hin. So schön jede einzelne Etappe war, Korsika zu erreichen hatte schon etwas von ankommen. Auch wenn ich mich innerlich immer ein wenig gewährt habe, es war irgendwie sowas wie ein Minimalziel. Dazu kommt, das wir hier schon mal waren. Wir haben also nicht dieses Gefühl, etwas zu verpassen oder die eine oder andere Sehenswürdigkeit oder Stadt unbedingt noch sehen zu müssen. Das alles gibt uns die Ruhe um wirklich aufeinander zu achten und aufeinander einzugehen: Josh kommt genauso zu seinen Spielen wie Jonne rechtzeitig zur Ruhe kommen kann. Und ich zum Essen. 

Ich habe es ja auf unserer Startseite schon einmal erwähnt: für mich gehört zur Elternzeit, sich kennenzulernen und zusammenzuwachsen. Zu lernen sich gegenseitig zu Vertrauen und mit den Launen und Bedürfnissen der anderen umzugehen (dazu gehört zum Beispiel auch, dass es eines von Joshs Bedürfnissen ist, dass es nicht ok ist sich an seinem Fell hochzuziehen). Und wo auf dieser Welt dies geschieht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Der eine braucht die vertraute Umgebung zu Hause um sich auf neue Familienmitglieder einlassen zu können, der andere will lieber vor den täglichen Ablenkungen fliehen und wieder andere möchten einfach so schnell wie möglich wieder einen geregelten Ablauf hinbekommen.

Natürlich ist mir bewusst, dass aus unterschiedlichen Gründen nicht jeder die Möglichkeit hat sich für 2 Monate aus dem Alltag zu verabschieden. Aber bitte verurteilt nicht jene, die es können und auch tun.


Themenwechsel, ein Tag später.

Wir genießen das Leben hier auf dem Platz in vollen Zügen und lassen es uns einfach gut gehen. Auser etwas schwimmen, schorcheln und einkaufen haben wir in den letzten beiden Tagen mal wieder gar nichts gemacht. Und das war auch gut so. Dafür war Jonne das erste mal im Mittelmeer baden. In seinem schicken Neoprenanzug durfte er auf unseren Armen im Wasser planschen. Und dafür, dass er Anfangs selbst die heimische Badewanne ziemlich blöd fand, hatte er richtig viel Spass. 

Heute ist übrigens so was wie doppelter Geburtstag: Jonne wird 7 Monate und Josh ist jetzt genau 6 Jahre bei uns. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht. Wenn unsere Campnachbarn das wüssten, würden sie sich wahrscheinlich für beide ein Geschenk aus den Rippen schneiden. Josh geht nämlich inzwischen morgens mit ihnen schwimmen und an Jonne können sie nicht vorbei ohne ihn zumindest kurz zu streicheln. Ich mag die Schweizer immer mehr.

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Kommentare: 1
  • #1

    silke (Montag, 29 Mai 2017 09:27)

    Hallo Anjosojo,
    ich bin begeistert, wie entspannt ihr seid und wie gut es Euch vieren geht. Lasst es Euch weiterhin so gut gehen und geniesst die Zeit, da es ja leider auch wieder andere Zeiten geben wird.